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Konfliktlotsen

Konfliktlotsenfahrt der Realschule am Drömling Rühen nach Hankensbüttel (2023)

Gewalt ist eine Lösung … denken viele Leute.

ABER wir, die 28 Schüler und Schülerinnen der Realschule am Drömling Rühen, wissen es besser. Und woher? Durch eine dreitägige Ausbildung vom 1. bis 3. Februar 2023, welche in Hankensbüttel sowohl für Alteingesessene als auch für neugierige Konfliktlotsenanwärter stattfand.

Konfliktlotsen sind Schülerinnen und Schüler, die bei Konflikten unter Mitschülern als neutrale Vermittler ihre Unterstützung anbieten. Sie agieren bereits seit 2003 erfolgreich an unserer Schule und übernehmen dadurch Mitverantwortung für das Zusammenleben. Dabei erlernen sie wichtige soziale Fähigkeiten, die auch im späteren Beruf eine bedeutende Rolle einnehmen.

Das Konzept zur Konfliktlotsenausbildung wurde von der Lüneburger Mediationsstelle BRÜCKENSCHLAG e.V. erarbeitet und ist ein fester Bestandteil unserer Schule.

Jedes Jahr im Februar bilden die Konfliktlotsen unserer Schule gemeinsam mit den zwei Lehrerinnen (Frau Patz und Frau Holst) neue Mitschüler/innen ab der 6. Klasse aus und schulen diese in den zur Streitschlichtung notwendigen Grundfähigkeiten der Mediation.

Neben den drei Intensivtagen der Ausbildung und Weiterbildung in Hankensbüttel nehmen die Konfliktlotsen an einer AG-Stunde pro Woche teil, in der sowohl über die Arbeit als Konfliktlotse reflektiert wird als auch die Gesprächsführung in einem Konflikt weiterführend geübt wird.

Nach einer Corona-Pause durften wir endlich wieder los.

Wir, inzwischen alle ausgebildete Konfliktlotsen, trafen uns am Mittwoch, den 1. Februar um 8.00 Uhr in Rühen an der Bushaltestelle, sodass wir um 8.15 Uhr Richtung Hankensbüttel „düsen“ konnten. Leider war es stark am Regnen, aber im Inneren waren wir voller Vorfreude und am Strahlen.

Gegen 9.45 Uhr erreichten wir unser Ziel und erstürmten unsere Zimmer (welche zwar etwas klein, aber dafür sehr kuschelig waren), regelten die Bettenaufteilung und bezogen diese. Unsere Herbergseltern Jane und Alex waren sehr nett und empfingen uns herzlich. Nach einigen Kämpfen während des Bettenbeziehens hatten wir die Möglichkeit, uns beim Mittag (Nudeln mit Bolognesesauce – für eine Jugendherberge sogar ganz gut!) zu stärken. Es folgte die erste Besprechung des Tages, in der es galt, uns gegenseitig vorzustellen. Bis dahin waren die Neuankömmlinge noch sehr schüchtern…! Der Ernst dieser Fahrt begann nach zwei bis drei Aufwärmspielen. Unsere Teamer führten uns nun langsam und vorsichtig in das relativ komplizierte „5-Phasen-System“ der Konfliktlösung ein, welches wir uns im weiteren Verlauf des Tages in Rollenspielen in den unterschiedlichen Gruppenräumen mit den lustigsten Namen (wie bspw. Heiliger Hain, Musentempel, Schnuckenheide, …) aneigneten.

Nach dem Abendessen arbeiteten wir noch bis 20.15 Uhr mit voller Unterstützung unserer Coaches Frau Patz und Frau Holst.

Trotz einiger Probleme beim Aufstehen, konnte die Arbeit am nächsten Tag um 9.00 Uhr beginnen. Bis um 12.30 Uhr wurde geackert und die Mittagspause dazu genutzt, Hankensbüttel auf den Kopf zu stellen. Ein besonderes Highlight war der Fabrikverkauf der Firma Lorenz.

Nach einer weiteren Übungsstunde nach dem Abendbrot rückte unsere letzte Nacht näher.

Nach dem Aufstehen waren bis 9.45 Uhr Koffer packen, Kleinkram suchen und Vermisstenanzeigen angesagt. In einer Abschlussrunde wurden den mittlerweile voll ausgebildeten Konfliktlotsen und den Teamern Zertifikate überreicht und sehr emotionale Gespräche geführt. Im Anschluss ging es „back to school“! Mit dieser Konfliktlotsenfahrt sind wir nun insgesamt 36 Konfliktlotsen an unserer Schule.

Es war wie immer spaßig und auch anstrengend zugleich, die Abende bleiben unvergesslich.